Chemische Fasern auf synthetischer Basis für Baby- und Kinderkleidung

In der Textilbranche werden chemische sprich synthetische Fasern genutzt die keinen natürlichen Ursprung haben. Die Grundstoffe sind nicht nachwachsende, aber natürliche Rohstoffe wie Kohle, Erdöl oder auch Erdgas. In komplexen chemischen Prozessen wird das Ausgangsmaterial chemisch synthetisch so modifiziert, dass man daraus Fäden ziehen kann. Im Anschluss werden diese dann veredelt und zu Geweben verarbeitet.

Baby- und Kinderbekleidung aus chemischen Fasern die auf synthetischer Basis beruhen

Polyester

Von allen synthetischen Fasern ist die Polyesterfaser, die die am häufigsten für die Modewelt produziert wird. 

Zu ihren sehr guten Eigenschaften gehören:

  • sehr geringe Aufnahme von Feuchtigkeit
  • einlauffest
  • schnell trocknend    
  • hohe Scheuer- & Reißfestigkeit
  • langlebig
  • mittlere Dehnung
  • hohe Elastizität
  • bildet kaum Falten
  • hohe Wetterbeständigkeit

Der Nachteil an Polyesterfasern ist, das sie nicht biologisch abbaubar sind und durch Waschen ins Abwasser gelangen und damit auch ins Trinkwasser und in die Nahrung. Auch kann Mikroplastik eingeatmet werden. Zudem hat die Faser eine geringe Atmungsaktivität, kann kaum Feuchtigkeit aufsaugen, bei empfindlicher Haut kann es zu Hautreizungen kommen und sie lädt sich elektrostatisch auf.

recyceltes Polyester

Durch die Herstellung von recyceltem Polyester, auch rPET genannt, reduziert sich die Menage an Plastikmüll, der auf den Deponien lagert oder im Meer schwimmt. Insgesamt muss durch das Recyceln weniger neues Polyester hergestellt werden. Durch den Prozess des Recycelns, kommt es kaum zum Qualitätsverlust. Die wiederaufbereitete Faser ist genauso langlebig, wie die neu produzierte.
Leider überwiegen die Nachteile, obwohl das Recyceln grundsätzlich gut. Beim Recyclingprozesse ist der CO²-Verbrauch höher als bei der Herstellung von neuem Polyester und der Wasserverbrauch fast gleich. Während des Aufbereitens der Faser kommen eine Vielzahl an Chemikalien zum Einsatz. Beim Recycling können ausschließlich nur reine Fasern verwendet werden, da der Prozesse bei unterschiedlichen Materialien sonst zu aufwendig und ressourcenschädigend ist. Dazu kommen dann noch die schon genannten Nachteile vom einfachen Polyester.

Polyamid

Polyamid auch Nylon, ist wie Polyester eine synthetische Kunstfaser und besitz die gleichen Eigenschaften. Durch die Fähigkeit des nach außen Transportierens von Feuchtigkeit und der Atmungsaktivität, ist die Faser besonders zur Herstellung von Sportbekleidung geeignet. Die Polyamid-Faser ist dehnbarer und elastischer als Polyester und sehr robust und formbeständig.

Polyacryl

Polyacryl hat wie Polyester und Polyamid einen synthetischen Ursprung und ist eine Kunstfaser. Die Faser basiert auf synthetischen Polymeren und wird aus Erdöl gewonnen. Was zeichnet diese Faser aus? Sie ist unteranderem weich, leicht und wärmend. Dazu kommt, dass sie formstabil als auch pflegeleicht, strapazierfähig, reißfest ist, knittert kaum, kratzen nicht und ist überaus elastisch. Eine weiter hervorragende Eigenschaft der Kunstfaser ist, dass sie sich durch Licht- und Wetterbeständigkeit auszeichnet. Sie besitzt eine hohe Bauschfähigkeit und fühlt sich daher sehr flauschig an. Trotz der guten Eigenschaften wollen wir auch die schlechten nicht außen vorlassen. Die Faser ist sehr hitzeempfindlich und sollte aus diesem Grund weder verbrannt noch stark erhitzt werden. Beim Verbrennen entsteht eine hoch giftige Blausäure, diese wird über die Haut und die Atemluft vom Körper aufgenommen. Diese Faser kann die Temperatur nicht ausgleichen, was bedeutet das sie Wärme nicht nach außen transportieren kann. Auch nimmt sie nur sehr wenig Feuchtigkeit auf, was zur Folge hat das die Feuchtigkeit auf der Haut bleibt und unangenehme Gerüche entstehen. 

Elasthan

Diese Faser wird zu vielen anderen Materialien z. Bsp. Baumwolle hinzugefügt und nie als alleinige Faser verwendet. Elasthan ist eine Chemiefaser die man synthetisch aus Polyurethan und Polyethylenglykolund hergestellt und im Trockenspinnverfahren zur Faser versponnen wird. Bei der Herstellung von Bekleidung, die elastisch und hauteng sein soll, wird diese Faser verwendet. Beispielsweise bei der Herstellung von Stretch-Jeans, Unterwäsche, Sportbekleidung oder auch in Oberteilen und Socken im Bündchen wird sie verarbeitet.
Elasthan ist formbeständig und sehr reißfest, knitterfrei und Stoffe mit dieser Faser müssen nicht gebügelt werden. Zudem ist das Material sehr weich, leicht und fein, auch bildet es keine Knötchen oder Fussel. Das Material ist pflegeleicht, trocknet sehr schnell, weil es nur wenig Feuchtigkeit aufnimmt. Wird allerdings zu viel Elasthan Stoffen beigefügt, können diese Textilen aus der Form geraten. Auch ist das Material nicht hitzebeständig, weshalb man bei Kleidungsstücken mit Elasthan auf das Bügeln verzichten sollte. Auf die Zugabe von Weichspüler sollte beim Waschvorgang verzichtet werden, um die Langlebigkeit zu erhalten.

Nylon

Nylon wird wie alle Chemiefasern aus Erdöl synthetisch hergestellt und ist der Name für Polyamid. Aus der Geschichte heraus, war sie die erste Kunstfaser, die aus anorganischen Stoffen hergestellt wurde. Im Herstellungsprozesse wird zunächst Wasser, Kohlenstoff und Luft in langen Ketten zusammengesetzt. Hierbei entstehen die sogenannten Polymere des Materials, diese werden im Anschluss miteinander verbunden. Nylonfasern sind thermoplastisch und können sich bei bestimmten Temperaturen verformen. Die Faser besitzt eine hohe Elastizität, Haltbarkeit, Stabilität und Dehnbarkeit. Sie ist aber empfindlich gegenüber Feuchtigkeit oder Nässe.